Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist die häufigste Erkrankung des Kreislaufsystems in der westlichen Welt und ein wichtiger Risikofaktor für die Arteriosklerose, die zu Schlaganfall und Herzinfarkt führt. Ein zu hoher Blutdruck macht in der Regel erst beim Auftreten von Komplikationen Symptome, deswegen sollte man ihn regelmässig messen lassen. Die korrekte Diagnose einer Hypertonie ist manchmal schwierig, weil äussere Faktoren wie allein schon der Arztbesuch den Blutdruck erhöhen können (Weisskittel-Hochdruck, «white coat hypertension»). Eine Behandlung des Blutdrucks kann in diesem Fall zu einem übermässigen Abfall des Blutdrucks mit Schwindel etc. führen. Gelegentlich ist auch das Verhalten des Blutdruckes in der Nacht von Bedeutung. Normalerweise sinkt er um mindestens 10-15% ab, wenn diese Nachtabsenkung fehlt, kann dies ein Hinweis auf eine spezielle Blutdruckproblematik sein. In Frage kommen beispielsweise eine Schlafapnoe oder Nierenprobleme. Eine weiterführende Diagnostik ist dann notwendig. Aber auch die Blutdruckeinstellung unter Medikamenten muss zuweilen mit einer 24-Stunden-Blutdruckmessung überprüft werden.
Um den Blutdruck während der Nacht und ausserhalb der Arztpraxis zu messen wird ein 24-Stunden Blutdruckmessgerät verwendet. Die Häufigkeit der Messungen tagsüber und nachts kann programmiert werden, ebenso Beginn und Ende der Schlafperiode. In der Regel programmieren wir das Gerät auf Messungen alle 20 Minuten tagsüber und stündlich nachts. Unser Gerät kann auf zwei verschiedene Arten messen, sodass es auch bei Rhythmusstörungen mit unregelmässigem Puls zuverlässig arbeitet. Das Gerät wird bei mir in der Praxis angelegt und nach 24 Stunden wieder abgenommen und die Daten werden eingelesen. Die Auswertung nehme ich meistens sofort vor und informiere die Patientin / den Patienten über das Ergebnis. Während der Aufzeichnung selbst sind die gemessenen Werte nicht sichtbar, damit keine Beeinflussung entsteht.